Erspielter Mannschaftssieg

2017-05-18 von Fritz Fegebank 

Barmbek 3½ : 4½ Schachfreunde II

Nach genau zwei Stunden hatte Oliver Steinmetz sein (schachliches) Tagewerk (wieder einmal rasant) verrichtet: Erst „nur“ mit einem Bauern-Plus ausgestattet, hat er mit taktischen Maßnahmen den unrochierten König ins Visier genommen und mit einem erzwungenen Figuren-Gewinn das 1:0 erzielt! Über eine halbe Stunde grübelte Fritz Fegebank nach einem Remis-Angebot über erfolgreiche Fortsetzungen, fand keine und willigte schließlich in die Punkteteilung ein. Sehr Erfreuliches spielte sich am Brett 1 ab: In einer offenen Partie hatte Martin Zimmermann aus einer sicheren und guten Stellung heraus ein Qualitäts-(Schein- ?) Opfer angeboten, das sein Gegner wohl unterschätzt – oder die Folgen übersehen? – hatte; jedenfalls konnte Zimmermann zwei Züge später die Partie gewinnen und einen wichtigen Punkt erzielen. Im Vertrauen auf sein taktisches Geschick riskierte Matthias Hermann einen Tausch seiner Dame gegen Turm, Läufer, Bauer (!?), musste sich dann aber eher der gegnerischen Angriffe und Drohungen erwehren als selbst richtig aktiv zu werden; so war er wohl auch froh, dass er diesmal einen halben Punkt mit „Abklammern“ errungen hat!? Auch Michael Keuchens Partie endete unentschieden: Keuchen hatte zwar einen Bauern mehr, aber trotz einiger Versuche fand er keine Möglichkeit, den Vorteil umzumünzen, den Mehrbauern zu verwerten. Detlef Schweigert wusste acht Stunden vor dem Mannschaftskampf noch gar nichts von seinem Einsatz und ist dankenswerterweise kurzfristig eingesprungen. Er blieb auch hier seinem Stil treu: Bauern-Opfer in der Eröffnung, aktives Figurenspiel, Angriff. Da sein Kontrahent sich geschickt und gut verteidigte, konnte Schweigert keine Kompensation für den geopferten Bauern herausschlagen, und als er alles auf eine Karte setzte, verlor er mit einer Konter-Attacke noch eine Qualität und die Partie. Beim Stande von 3 ½ : 2 ½ (für uns) vor der Zeitkontrolle ergab sich ein seltenes (?), außergewöhnliches (?) Bild: Die sechs „Alten“ waren fertig, die beiden Jungen spielten und kämpften noch!?! Jonas Simon Gremmel legte eine ausgezeichnete Partie hin: Er drang mit seinen Schwerfiguren in des Gegners Stellung (siebte Reihe) ein und hetzte ideenreich mit Mattdrohungen und Figuren-Opfer dessen König über das halbe Brett; als das Schlimmste nur noch mit großem Material-Verlust (Dame) zu verhindern war, konnte Jonas wieder einen Sieg an seine Fahnen heften (!) – zudem stellte er den Mannschaftssieg sicher! Clemens Mix kämpfte noch weiter. Er hatte eine gute Partie gespielt, aber möglicherweise an der einen oder anderen Stelle nicht die optimale Fortsetzung gefunden (?); am Ende machte ihm ein vorgerückter F-Freibauer zu schaffen, der ihn letztlich auch um den Lohn eines – auch verdienten – Remis brachte. Clemens verlor nach großem Kampf! Wir werden noch viel Freude an unseren Jugendlichen haben!!

Das 4 ½ : 3 ½ war in erster Linie ein erspielter Mannschaftssieg – alle drei Sieg-Partien sind sehens- und nachspielenswert! – und könnten im nächsten „Der Schachfreund“ veröffentlicht werden!
 
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