Schnellschach im Doppelpack

2022-09-27 von Jan-Paul Ritscher 

Im Spätsommer locken zwei Schnellschachturnier eine Gruppe von Schachfreunden aus Hamburg heraus. Außer dem Streben nach Spaß, Ruhm und Preisen bietet sich so mal wieder die Möglichkeiten zum Over-the-Board-Schach gegen gute Gegner, was eine gute Vorbereitung für die kommende Oberliga-Saison ist.

Zunächst ist Glückstadt an der Reihe, hier sind unsere Teilnehmer Dusan Nedic, Jonas Gremmel, Clemens Mix und der Berichterstatter inzwischen quasi Stammgäste. Das Turnier findet 2022 zum 30. Mal statt, wie immer in sehr familiärer Atmosphäre an zwei Wochenendtagen. Das Teilnehmerfeld ist zwar nicht so stark wie sonst häufig (das mag an einer Überschneidung mit dem Deutschen Meisterschaftsgipfel liegen), aber es sind doch einige junge, hungrige Talente am Start. Und so gewinnt mit Faris Avdic (7,5/9) auch ein bisher weniger bekannter Jugendlicher, der mit Schnelligkeit und Mut zum Risiko die Etablierten auf die Plätze verweisen kann. Auf den punktgleichen Plätzen zwei bis vier (7) landen Dusan, Taron Khachatryan und ich, die Buchholzwertung setzt dabei die Tradition fort, dass Dusan zum ungezählten Male Vizesieger des Turniers wird. Ich selber kann mich nach rumpeligen ersten Tag sehr über den vierten Platz freuen. Die beiden Youngsters komplettierten ein rundes Schachfreunde-Auftreten: Jonas wird mit sechs Zählern Sechster, Clemens erreicht mit 5,5 Punkten und Platz 13 von 41 Teilnehmern. Ein Dank an Stephan Harnau und sein Team, die gewohnt gut und gelassen das Turnier organisieren und durchführen.
Drei Wochen später ruft dann Agon Neumünster zum Schnellschachopen. Auch hier wieder: Prima Organisation und souveräne Durchführung vom Britta Leib und Team. Bei uns sind (außer Dusan) wieder die „üblichen Verdächtigen“ an Bord. Heute ist die Konkurrenz allerdings deutlich härter – viele Jungtalente und eine Reihe starker Etabliere konkurrieren um den Sieg. Mit 8/9 Punkten geht dieser an Werder Bremens Trainer-Coach-Schachversandbetreiber Jonathan Carlstedt, dicht gefolgt von Daniel Kopylov (7,5), der seinen Vater Michael als Dritten noch mal um einen halben Punkt distanziert.

Die nächsten Plätze vornehmlich gehen an U18-Spieler, die die lukrativen Jugendpreise unter sich aufteilen, so dass ich mit 6 Punkten und Platz acht noch so gerade ins Geld (nach)rutsche. Mit Tom Woelk landet ein Ex-Schachschüler direkt hinter mir, die anderen beiden der Trainingsgruppe von damals, Jonas und Clemens, sind sicherlich zufrieden (klar: noch besser ist noch schöner) mit je 5,5 Punkten und die Plätze 14 bzw. 18.

Abgeschlossen haben wir die Turniere jeweils mit einem gemütlichen gastronomischen Einkehr. Diese führten zu den Einsichten, dass Dusan sich besser in der asiatischen Gastroszene Hamburgs auskennt als ich im Straßennetz zwischen Stellingen und Winterhude, und dass man im Schachcafé auch nicht mehr so freundlich bedient wird wie früher. Ach ja, und ein besonderer Merkposten für mich persönlich ist, dass Jonas es inzwischen kontinuierlich schafft, mir trotz seiner grottenhaften Stellungen noch von der Schippe zu springen...

 
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