Schachfreunde II 3:5 Sasel

2025-02-02 von Fritz Fegebank 

Im ersten Heimspiel der Saison hatten wir die Schachfreunde aus Sasel zu Gast, denen wir beim letzten Aufeinandertreffen unterlagen und gegen die wir also etwas „wieder gutzumachen“ hatten.

In der ersten Stunde glaubte MF FF, sich im „falschen Film“ oder zumindest bei der falschen Veranstaltung zu befinden, denn rechts und links von ihm wurden die Züge in rasendem Tempo ausgeführt (→ Schnellschach- oder gar Blitzschach-Turnier?)!? Auf diese Weise wurden die Partien an Brett 5 und 7 auch als erste beendet:
Julius Möller hatte nach frühem Damentausch seinen Fokus auf das Zentrum und den Damenflügel gelegt und seine Figuren dort positioniert; sein Gegner ließ auf dem Königsflügel die Bauern „laufen“ …, und nach gut einer Stunde war nach f6!“ das Matt nicht mehr zu verhindern (→ 0:1).
Karsten Jagnow glich etwas später aus. Im Nachhinein betrachtet, „gab der Erfolg (vielleicht) recht“, schien es eine Partie „aus einem Guss“ gewesen zu sein: Bauern-Gewinn im Mittelspiel, im Turm-Springer- gegen Turm-Läufer-Endspiel Eroberung eines weiteren Bauern und nach Txa7?? seines Gegners Durchmarsch seines Freibauern (→ 1:1). Mit seinem ersten Sieg und Punkt dürfte Jagnow in der Stadtliga „angekommen“ sein!?

Nach nicht einmal einer Stunde präsentierten die ersten vier Bretter hochinteressante, verzwickte, unklare Stellungen, die auf Unternehmungslust und Kreativität schließen ließen. Bis in die Nachspielzeit hinein spiegelte sich dieser ausgeglichene Mannschaftskampf auch in den Ergebnissen wider: Vier Punkteteilungen, zunächst (fast) zeitgleich Matthias Hermann und Fritz Fegebank gegen die Geschwister Tobianski:
Hermann konnte aus seinen Angriffsideen und Kombinationen letztlich nicht mehr herausholen als nur Zug-Wiederholung; Fegebank und seine Gegnerin sahen nach Abtausch der aktiven Figuren keine Perspektive mehr für einen Sieg.
Auch Georg Zippert, der mit Turm-Besetzung der c-Linie, gefolgt von Tc7, zumindest optisch Stellungsvorteil, vielleicht sogar eine „gewinnträchtige“ Stellung besaß, musste sich schließlich mit einem Dauerschach begnügen, und nach gut vier Stunden besaß auch Jens Hellinghausen, der in Zeitnot zunächst noch einen Mehrbauern heraus kombiniert dann aber wieder verloren hatte, nur noch eine einfache Remis-Stellung auf dem Brett (23.10 Uhr → 3:3).

Der „Ausgeglichenheit“ (?) folgte das „bittere“ Ende: Florian Kull, der nach einem Bauernopfer in der Eröffnung eine sehr gute („klar bessere“) Stellung erreicht hatte, behielt seinen Minus-Bauern bis ins Turm-Endspiel, ohne auf Grund der umsichtigen und zähen Verteidigung seines Gegners letztlich dafür Kompensation bekommen zu haben. Noch vor der Zeitkontrolle verlor er einen zweiten Bauern, womit seine Partie nicht mehr zu retten war. (Sein Kommentar: „Dumm gespielt, verdient verloren“).
Dramatischer und für uns Schachfreunde noch bedauerlicher verlief das Match von Alexander Matthies: Von Beginn an spielte er mutig und griff auf dem gegnerischen Rochade-Flügel an und kombinierte dabei einen Qualitätsgewinn heraus. Nachdem auf diesem Teil des Brettes alles abgesichert war, übernahm Jörn Debertshäuser die Initiative auf dem Damenflügel, nahm mit Erfolg Matthies' König ins Visier und sicherte damit seinem Team den Mannschaftssieg (→ 5:3).

Wir haben wieder einen guten Mannschaftskampf abgeliefert, aber wieder nicht einen sehr guten und damit auch nicht erfolgreichen!? Die Sasel-Schachfreunde haben somit verdient gewonnen; die wenigen Chancen, die ihnen geboten wurden, haben sie genutzt - wir haben sie entweder nicht gesehen oder uns nicht „belohnt“, sie ungenutzt gelassen. Außerdem: Sasel hat einen Senior, der gewinnen kann - und gewinnt!

Zudem haben die Schachfreunde Sasel noch einen Zusatz-/Sonder-Punkt verdient: Die komplette Mannschaft hat uns (wie selbstverständlich) beim Abbauen und Aufräumen tatkräftig geholfen!
Vielen Dank!

F. Fegebank

 
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