Pech gehabt

2017-03-01 von Frank Sawatzki 

Schachfreunde 3½ : 4½ Hamburger SK III

Am vorvergangenen Sonntag hatten wir die 3. des HSK zu Gast. Nominell lagen wir in etwa gleichauf, und entsprechend spannend wurde es!

Zuerst endeten die Partien an den Brettern 3 und 1. Jan-Paul, mit Schwarz spielend, agierte in einer Larsen-Eröffnung ebenso unkonventionell wie sein Gegner. Nach 20 Zügen hatten beide schon Großteile ihrer Benkenkzeit verbraucht, und in der berechtigten Sorge, schlechter zu stehen, akzeptierte Jan-Paul das Unentschieden schießlich, das er einige Züge zuvor noch abgelehnt hatte. Ich spielte mit Schwarz gegen den 17-jährigen Nachwuchsspieler Bardhyl Uksini. Erneut kam eine slavische Hauptvariante aufs Brett. Nach einem Bauernraub auf b7 und einer weiteren Ungenauigkeit war die weiße Dame plötzlich gefangen. Wenige Züge später brach die Stellung dann zusammen.

Zwischenstand also 1,5-0,5.

Uwe hatte sich in einem geschlossenen Sizilianer (anfangs Pirc) eine schöne Stellung mit starker Initiative gegen den schwarzen König erspielt. Hans erhielt noch in der späten Eröffnungsphase deutlichen Vorteil, weil sein Gegner zu passiv agierte. Marc hatte für einen Minusbauern gute Kompensation, musste aber sehr genau spielen, um nicht in Nachteil zu kommen. Bei Florian ergab sich eine ziemlich undurchsichtige Stellung, die sich aber im Gleichgewicht befand. Marco, mit Weiß spielend, hatte recht schnell ein Endspiel mit T+S gegen T+L auf dem Brett, ab dem 30. Zug dann ohne Türme. Bei offenem Zentrum und Bauern auf beiden Flügeln war die Stellung trotz des Läufers vollkommen ausgeglichen. Jürgen hatte seine geliebte Bird-Eröffnung zelebriert und wie fast immer einen kleinen Vorteil herausgespielt.

Zu diesem Zeitpunkt hätte ich auf einen 5-3 Sieg gewettet. Doch dann kam es ganz dicke.

Nachdem Uwe zwei klare Gewinnchancen verpasst hatte, hatte sein Gegner in immer noch unklarer Stellung etwas Initiative, Remis sollte es auf jeden Fall noch sein. Hans hatte bei weiterhin überlegener Stellung einen Bauer gewonnen und schien auf der Siegerstraße. Eine einzige Ungenauigkeit erlaubte es Gaede dann aber, sich zu befreien. Hans ging aus der folgenden Abwicklung dann mit einer Mehrqualität gegen 2 Bauern hervor. Nach einem unglücklichen Turmmanöver fiel in Zeitnot noch ein dritter Bauer – das war zu viel. Trotz Gegenwehr ging die Partie schließlich verloren. Nachdem Marc endlich eine stabile Stellung erreicht hatte (2 Figuren und sichere Königsstellung gegen Turm und Bauern ), kostete ihn ein verlockender Damenausfall praktisch augenblicklich die Partie – was für ein Schock! Das entstehende Damenendspiel war hoffnungslos, aber Marc kämpfte noch tapfer weiter, allerdings ohne die Niederlage abwenden zu können. Florian hatte kurz vor der Zeitkontrolle im 38. Zug die falsche Figur getauscht und befand sich danach in einer fürchterlich passiven Lage. Zwischendurch keimte nochmals Hoffnung auf, aber der weiße Vorteil setzte sich schließlich durch. Marcos junger Gegner überschätzte seine Stellung und legte die Bauern am Königsflügel auf der Farbe seines Läufers fest, um dann mit einem Bauernopfer am Damenflügel einbrechen zu können. Damit lief er jedoch in einen Konter, der Marco etwas überraschend den ganzen Punkt bescherte. Bei Uwe hatte inzwischen ein Dauerschach zum Remis geführt.

Zwischenstand: 3-4.

Obwohl Jürgen im Damenendspiel einen Bauern weniger hatte, kämpfte er beharrlich um die Initiative und zwang seinen Gegner zu äußerster Genauigkeit. Am Ende ließ sich aber doch nicht mehr am Unentschieden rütteln und Jürgen musste das Remis und damit unsere Niederlage quittieren.

Fazit: Selten haben wir einen so gut stehenden Kampf noch so unglücklich verloren. Kopf hoch! Das „Restprogramm“ ist machbar und auch das Liga-Orakel sieht unsere Abstiegsgefahr noch knapp unter 8%. Am 19.03. geht es zu unserem einzigen echten Auswärtskampf nach Lübeck.

Uksini, Bardhyl - Sawatzki, Frank

OLNN 2017 Schachfreunde HH - HSK III 2017.02.19

fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
fig
Weiss am Zug
 
 
DATENSCHUTZ