Nichts mehr zu verlieren

2018-04-21 von Thorsten Jaeger 

Ehrlich gesagt (Masochisten unter sich): ich verliere lieber 0:8 (SFR3) oder 1:7 (SFR1) gegen die Tabellenführer als mit 3 1/2 gegen die Abstiegskonkurrenz. Bitter. Und machen wir uns nichts vor: es war zwar mehr drin (und das ist löblich), doch die Niederlage ist verdient! Die Begründung ist rein sportlich: Der Gegner hatte sich an zwei Brettern echte Gewinnchancen ehrlich erspielt (Br.5+Br.8), wir dagegen nur an einem (Br.1).

Muss ich mir Vorwürfe machen, den Kampf vercoacht zu haben, oder saß am 8. Brett wirklich der falsche (Ersatz-)Mann - wegen der falschen Farbe?? Das Verlustmotiv kannten wir schon aus der Partie von Georg gegen Diogenes: im Zentrum marschiert ein Bauer los und greift eine Figur an, nur um im zweiten Schritt zu einer Gabel auf zwei Figuren anzusetzen, recht simpel eigentlich! Die Frau jedenfalls spielte bezauberndes Angriffsschach und zerpflückte unsere Königsstellung in einer Kurzpartie - wer wäre heute nicht gegen Evi unter die Räder gekommen??? Das ging zu schnell - wie Thomas treffend bemerkte. Dessen Remis gegen den gelungenen Holländer von Fraas zu einem relativ frühen Zeitpunkt war völlig in Ordnung.

Von den vier (zeitlich und brettlich) mittleren Remisen war das von Johan hoch-verdient, erkämpft und ebenso aufmerksam verteidigt wie das von Thorsten, der den Entwicklungsknoten plötzlich auflösen konnte und im Läuferendspiel dauerhaft ungefährdet blieb; allerdings verwandelte eine gewisse Laxheit ein schönes in ein dreckiges Remis(!).

Eine ähnlich lasche Haltung demonstrierten Hold und Wolke, so dass man die Remisen von Georg und (besonders das von) Tim doch als etwas glücklich bezeichnen muss. Georgs Gegner gab die Partie Remis aus der Position der Stärke und hätte getrost und ungefährdet weiterspielen können, während Wolke dieses Stärkeungleichgewicht noch in die höchsten Höhen trieb: er ließ sich im Schwerfiguren-Finale von einem (eigentlich) unparierbaren Mattangriff abbringen und lud Tim zum Dauerschach ein!!! Abermals -nicht zum ersten, und ich tippe, nicht zum letzten Mal- erlebten wir am 1. Brett einen kleinen Krimi, Hauptdarsteller -Täter und Opfer zugleich- Atri und Niemeyer! Herrliches, risikovolles Angriffsschach von beiden Seiten... Jamshid, sichtbar ein Verfechter intuitiver Hauruck-Methoden, hatte auf jeglichen Personenschutz für seinen König verzichtet (und diesen 2 Pferden überlassen), und Christoph war dem Monarchen über seine Lieblings-h-Linie schon gefährlich nahe gerückt!

Doch ein sich bis nach g7 durchgefressener Bauer (und die knappe Zeit?) lenkten CN vom Erfolgsweg ab, und nach freiwilliger Rückgabe der Qualität auf h3, dem König greifbar nahe gekommen, verpuffte jegliche Angriffsenergie. Die Resttruppe war gegen die wiedererwachenden Strassenkämpfer des bisher abseitigen Damenflügels schließlich unterlegen. SCHADE Christoph (zum Schluss das Opfer) ... Damit hatten die Gegner dann mit dem unabänderlichen Wolke(n)-Remis ihre 4 1/2 Siegpunkte zusammen, so dass ein fantastisches Aufbäumen von Andreas leider zu spät kam. Es war kurz vor Mitternacht, und während dem Gegner gruselte und ihm allmählich die Puste ausging, knetete ihn Andreas -erneut mit (erfreulicher) mentaler Urgewalt ausgestattet- aus einem total remislichen T+L-Endspiel heraus, in ein Mattnetz hinein! Sensationell.

Zum wiederholten Male überzeugte Andreas mit ausgezeichneter Kondition und famoser Willensstärke! Auch die anderen Mannschaftskameraden haben davon reichlich, und überhaupt sind diverse Remisen unserer ELO-Underdogs schon als Erfolge anzusehen, sie helfen nur der Mannschaft nicht weit genug weiter...!

Heute haben zwei Nullen der Außensichel gereicht, uns wieder in den Tabellenkeller zu drücken, und so liegt es auf der Hand, dass wir noch Ziele haben: in den letzten drei Runden drei Punkte holen, Großhansdorf einzuholen und mit etwas Glück am Ende der Saison frischere Luft im Tabellenerdgeschoss einzuatmen!

Die mit einem * versehenen Zahlen sind die DWZ-Zahlen, da diese Spieler keine ELO-Zahl haben
Atri (1991) - Niemeyer (1914*) 1:0
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Schwarz am Zug

Christoph spielte einen tollen Königsangriff, tritt aber jetzt folgenschwer auf die Bremse, statt 29... Dg3+ mit guten Gewinnchancen spielt er Txg7 ?? 30. Sxh3 und das Blatt wendet sich !

Strege (1817) - Fraas (2090) 1/2 : 1/2
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Weiss am Zug

Thomas' Annahme des Remisangebots geht in Ordnung. Schwarz hat vielleicht langfristig mit dem Läuferpaar etwas bessere Aussichten.

Hold (2093): Zippert (1876) 1/2 : 1/2
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Weiss am Zug

Hold nahm hier das Remisangebot von Georg an, obwohl statt 32 ... g5 Sg6 besser gewesen wäre, da Weiß nach 33.gxf4 wohl besser steht. Fritz 14 sieht die Stellung jedoch nach 33.... Txc1 34.Lxc1 gxfd4. 35 Dxb6.Sd3 als ausgeglichen an.

Heß (1744*) : Kleiner (2102) 1/2 : 1/2
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Schwarz am Zug

26.Tc4 ? Schwarz greift die falsche Figur an ! Stattdessen 26. Ta8! 27.Sc6 Ta6! und Schwarz steht auf Gewinn. Wenige Züge später einigt man sich auf Remis.

Wolke (1957)- Schröder (1754*) 1/2 : 1/2
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Schwarz am Zug

43 Txg3. 44. fxg3 ?? ermöglicht Tim das Dauerschach. 43.Kh2 hätte wohl gewonnen.

Neelsen (1732*) - Birken (1849) 1:0
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Weiss am Zug

65. Ld8 . erzwingt das Matt nicht, Lb8 hätte das Matt erzwungen. Aber Schwarz hilft mit . 66. ... a4? Ta5#

Kurth (1970) : Jaeger (1817) 1/2 : 1/2
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Weiss am Zug

45.a5 Ka7.46.Kb5 bxa5 47.Kxa5 Lg8. 48.Le2 Lf7 49.Lc4 Lg8 ? 50.Ld3 Lf7. 51. Lg6 Plötzlich hat Weiß wieder einen Riesenläufer. Doch am Ergebnis ändert das nichts! 51,,, Lg8. 51..Kb5. Weiß hat ein Einsehen. Remis

Eckert (1673): Zickelbein (2004 WFM)
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Schwarz am Zug

16.....Lxh3. 17.Sg5 Lxg5 18.Lxg5 Txd4! 19.De3 Lxg2. 0:1

 
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