Landesliga 8. und 9.Runde

2018-04-25 von Fritz Fegebank 

Landesliga Hamburg 8. Runde Schachfreunde HH II - Großhansdorf 3 ½ : 4 ½
9. Runde Union Eimsbüttel – Schachfreunde HH II 5 : 3


In den letzten beiden Runden der Landesliga Hamburg trafen die Schachfreunde Hamburg auf die Nummer 2 (Großhansdorf) und 3 (Union Eimsbüttel) der „Setzliste“ (Mannschafts-Rangliste).
Gegen Großhansdorf ging es erfreulich erfolgreich los: Clemens Mix konnte lange Zeit den Gambit-Mehrbauern halten, jedoch war nach dessen Rück-Eroberung die Partie (völlig) ausgeglichen, und die Kontrahenten einigten sich auf Remis. Mit strahlendem Gesicht verkündete Oliver Steinmetz seinen Sieg – wieder in der für ihn typischen Art: Figuren-Opfer, Königsangriff, diesmal mit der Folge eines Damengewinns. Dann kassierten wir zwei Niederlagen und gerieten in Rücktand: Florian Kull lieferte gegen Frau Anita Gara einen beherzten, guten Kampf mit einiger Initiative, war aber letztlich, besonders nach einem Bauern-Verlust, gegen die DWZ-Nummer 1 der Landesliga (nach eigenem Bekunden) „chancenlos“. Johan Heß, der dankenswerterweise sehr kurzfristig eingesprungen war, geriet nach der Eröffnung in Schwierigkeiten, gab zur „Befreiung“ eine Figur, aber konnte mit den dafür gewonnenen drei Bauern „nichts bewirken“, sodass schließlich die Mehrfigur dem Gegner den Punkt einbrachte. Nach knapp fünf Stunden schaffte Matthias Hermann den (überraschenden!?) Ausgleich. Er selbst bekannte: „Ich stand schlecht, und eigentlich hätte ich die Partie verlieren müssen.“ Aber „Zaubermaus“ Hermann fiel mit seiner Dame gegen das Läuferpaar plus vorgerückte Zentrumsbauern immer noch etwas ein, bis er den König seines Gegenüber mit Dame und Freibauern in eine ausweglose Situation –und damit zur Aufgabe – brachte! Wieder eine Partie, die veröffentlicht werden muss! In der sechsten Stunde schlug das Pendel gegen uns aus: Sowohl Fritz Fegebank im Duell der Mannschaftsführer als auch Tim Schröder hatten im Mittelspiel einen Bauern eingebüßt und standen trotz langen zähen Ringens auf Grund der deutlich besseren Position der gegnerischen Figuren, die keine Gegenchance zuließen, auf verlorenem Posten!?
Damit war der Mannschaftskampf verloren und der letzte Tabellenplatz „gefestigt“!? Im gesamten Saal fand nur noch die Partie mit Gerrit Oelmeyer statt. Er hatte sich eine Qualität erarbeitet; diese verwandelte er in eine Mehr-Figur, und mit Ruhe, Ausdauer, Übersicht und Genauigkeit gewann er das Endspiel – seine Partie in mehrerer Hinsicht eine Klasse Leistung, die auch nach Veröffentlichung drängt!

Mit 3 ½ Punkten, die zu 86% die Spieler an den ersten vier Brettern erkämpften und erspielten, haben wir nach dem Verlauf der Partien das Optimale herausgeholt – mehr war an diesem Tag (leider) nicht drin – oder: die Dame und die Herren von Großhansdorf haben nicht mehr zugelassen.










Im letzten Mannschaftskampf dieser Saison konnte uns (natürlich) nur noch ein Sieg retten. Nach gut eineinhalb bis zwei Stunden hatten wir an sechs Brettern ordentliche, zufrieden stellende, Erfolg versprechende Stellungen erreicht. Doch nach Oliver Steinmetz´ Punkteteilung – er hatte das etwas aktivere Spiel, aber keine konkreten (Angriffs-)Ziele; so ließ er sich auf eine Zug-Wiederholung ein – brach es bereits in der vierten Stunde in Form von drei Niederlagen über uns herein: Tino Paulsen stellte in besserer, „auf Gewinn stehender“ Partie einen Turm ein; Mattias Hermann und Fritz Fegebank, beide unzufrieden gewesen mit ihrem Aufbau und ihrer Stellung, haben „verdient und überzeugend verloren“ (Zitat Hermann) – für Fegebank besonders bitter und enttäuschend: Er musste als einziger zweimal mit den schwarzen Figuren spielen und verlor als einziger beide Partien (??). Noch vor der Zeitkontrolle brachten uns Florian Kull und Jonas Simon Gremmel wieder heran. Kull sorgte am Brett 1 für das Highlight aus Schachfreunde-Sicht: Mit einer sehr seltenen, ausgefallenen (?) Theorie-Variante überraschte, übertölpelte (?) er seinen Gegner, eroberte dabei einen Bauern und führte diesen Vorteil mit überlegtem, keine Schwäche zulassendem Spiel, zu einem sicheren Punktgewinn! Nachdem Jonas einzelne kritische Situationen überstanden, gemeistert hatte, sah und nutzte er eine Konterchance, die ihm beim Königsangriff dank eines Zeitnot-Patzers seines Kontrahenten einen ganzen Turm einbrachte! Gerrit Oelmeyer hatte diesmal eine Qualität weniger, kämpfte noch lange gegen eine mögliche, drohende Niederlage, die er letztlich aber nicht abwenden konnte. Clemens Mix hatte im Mittelspiel einen wertvollen Bauern eingestellt (kleine Kombination seines Gegners!), konnte in der Folgezeit jedoch mit einer Matt-Drohung eine Qualität gewinnen ( Qualität gegen zwei Bauern), woraufhin beide in eine Punkteteilung einwilligten.
Mit dieser 3:5-Niederlage, an der es auch nichts zu deuteln gibt, steigen wir abermals aus der Landesliga ab – und in die Stadtliga wieder ein.

Zu einem gemütlichen, entspannten Zusammensein als Saison-Ausklang fanden sich sechs Schachfreunde ein, und wir ließen noch einmal Partien und die Saison Revue passieren – der Saison Rück- und Überblick folgt (in Kürze)!

F. Fegebank
 
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