Vereinsmeisterschaft Abschluss

2022-12-14 von Fritz Fegebank 

8. Dezember 2022: Letzter Tag, letzte Runde der Vereinsmeisterschaft 2022. Alle vier Partien der ersten Gruppe sind auch in der vierten Stunde, also in der Verlängerung, noch in vollem Gange. Für die ersten Drei der Tabelle, jeweils einen halben Punkt voneinander getrennt, geht es noch um den Titel „Vereinsmeister“. Jens Hellinghausen, der Tabellenführer, ließ keine Zweifel aufkommen und nichts „anbrennen“. Mit einem überzeugenden Sieg behauptete er die Tabellenspitze und wurde mit 6 ½ Punkten aus 8 Partien bei seiner ersten Vereinsmeisterschafts-Teilnahme Meister der Schachfreunde Hamburg. Gratulation! Es wird interessant sein, mit welcher DWZ er in die Mannschaftskampf-Saison startet (mindestens eine 18hundert!?). Ebenfalls mit einem Sieg in der letzten Runde behielt Andreas Hilpert den zweiten Platz und wurde mit 6 Punkten Vizemeister. Damit hat er bei unseren letzten Vereinsmeisterschaften alle Podiumsplätze je einmal belegt – und seine Schach-Genre-Vielseitigkeit bewiesen: Erster im Fischer-Schach, Zweiter (nun) im „Normal“-Schach, Dritter im Blitz-Schach! Im einzigen Schlussrunden-Duell zweier Tabellen-Nachbarn durfte Fritz Fegebank in der längsten Partie des Abends (nach 106 Zügen) Gerd Putzbach mattsetzen, womit Fegebank (5 Punkte) an seinem Kontrahenten vorbeizog und noch den dritten Platz auf dem Sieger-Treppchen einnahm. Auf Grund seiner DWZ ging er formal als Favorit (?) ins Rennen, verlor aber gegen die beiden Erstplatzierten klar und verdient, sodass er seine Titelträume weiterhin auf die Zukunft verschieben muss – vielleicht zum 80sten? Gerd Putzbach, der als einziger den neuen Vereinsmeister besiegen konnte, belegt(e) mit 4 ½ Punkten Platz 4 vor Julius Möller, der als Aufsteiger und, ausgestattet mit der geringsten DWZ, mit 4 Punkten (= 50%), darunter ein Sieg gegen Putzbach (!), den Mittelplatz einnimmt und sich zusätzlich mit dem besten DWZ-PLus (+75) belohnte! Nach schlechtem Start (0/3, bzw. 1/4) landeten Detlef Schweigert und Timm Linnebuhr mit je 3 Punkten auf den Plätzen 6 und 7 – Schweigert mit einem Sieg und vier Remis-Partien, Linnebuhr als einziger völlig kompromisslos. Alexander Matthies erreichte 2 ½ Punkte, darunter ein Sieg gegen den Vizemeister; Kevin Kinsella (1 ½) war wiederholt zu großzügig zu seinen Gegnern (!?).

Dass es Faktoren geben mag, die phasenweise oder gar saisonal Einfluss auf die Leistungen nehmen, sie steigern oder gar schwächen können, oder man sich einfach mit der Formel (Floskel) begnügt, „mal läuft´s, mal läuft´s nicht“, scheint an Andreas Hilpert und Alexander Matthies deutlich geworden zu sein: Hilpert ist im letzten Jahr nur „hauchdünn“ dem Abstieg entronnen und steht nun fast ganz oben (!) - bei Matthies ist es umgekehrt; er war unser letzter Vizemeister!

Bei den Gruppen II und III gab es (zu) viele Ausfälle, Absagen und Partei-Verlegungen, sodass einige Begegnungen nicht (mehr) stattfinden konnten, nicht mehr stattfanden (??) – am Schlusstag blieben drei Bretter (= 50%) frei!? Besonders betroffen war das Spitzen-Duo der zweiten Gruppe, Steffen Haugwitz und Georg Zippert: Sie hatten sich zum Rückspiel extern verabredet und kamen – entgegen der Verabredung und Zusage – vor verschlossene Türen (?). So bekam Zippert nicht die Chance zu einer gelungenen „Revanche“ – er hatte das erste Duell verloren –, andererseits hatte Haugwitz keine Gelegenheit, gegen Peter Schwenn zu punkten!? So belegt in dieser Gruppe Steffen Haugwitz dank seines Sieges in dem einen direkten Vergleich mit 6 Punkten aus 7 Partien Platz 1 vor Georg Zippert mit 5 Punkten aus 8 Partien. Kay Mattiat sorgte für die Überraschung in dieser Gruppe: Als Aufsteiger und DWZ-Schwächster erreichte er mit 4 ½ Punkten aus 9 Partien, darunter je ein Sieg gegen die beiden Führenden (!), den dritten Platz! Holger Prieß landete mit 4/10 auch noch im kleinen Mittelfeld vor Peter Schwenn /3 ½ /7) und Christow Hauser (2/9) – alle gespielten Partien der drei Letztgenannten gegeneinander endeten remis.

Sieger der Gruppe III wurde Frank Stolzenwald mit 4 ½ /6, gefolgt von den punktgleichen Peter Ludwig und Uwe Harms (4/7); eine Punkte-Teilung gegen Stolzenwald und ein Sieg im direkten Vergleich verhalfen Peter Ludwig zu einer etwas besseren Zweitwertung gegenüber Uwe Harms, der Spitzenreiter Stolzenwald dessen einzige Niederlage beibrachte (!) – auch Harms hat als Aufsteiger und mit der geringsten DWZ den Klassenerhalt mehr als nur behauptet! Das Mittelfeld besetzen die beiden Damen des Teilnehmerfeldes, Sabine Herrmann (5. mit 3 ½ /6) und Elisabeth Vogel (6. mit 3/6) – zu einer direkten Auseinandersetzung zwischen beiden ist es nicht gekommen (!?). Auch Rudolf Kock erreichte 3 Punkte und nimmt den Platz vor Malte Bender (2/6) und Johannes Wöhrmann ein, der ohne Punkt blieb.

Vier in diesem Jahr neue Mitglieder – alle ohne DWZ – ermittelten in Gruppe IV mit Hin- und Rückspiel den/die Gruppen-Sieger/in. Die Damen haben den Herren den Vortritt gelassen. Souverän mit 6/6 (= 100%!) wurde Lasse Westphal die Nummer 1 dieser Gruppe, Christian Auffahrt mit 3/5 Zweiter. Merle Weixelmann erzielte 2 Punkte, und Liliya Shmyhelska sammelte Spielpraxis und Erfahrungen für die kommenden Herausforderungen.

Wichtiges und Erwähnenswertes sollen zum Abschluss , z. T. wiederholend, hervorgehoben werden:

1. Zum ersten Mal nahmen vier Frauen an unserer Vereinsmeisterschaft teil (!) – dieser „Rekord“ sollte in der Folgezeit häufig gebrochen werden!?!

2. Zur Würdigung von Jens Hellinghausens Meister-Titel sollte ursprünglich „... wie Phönix aus der Asche“ gehören. Diese Formulierung aber ist insofern völlig deplatziert, weil sie eine vorherige (katastrophale) Niederlage impliziere: Also dann nach Abwandlung des weltbekannten lateinischen Zitats: (J. H.) „venit, lusit, vicit“! (meist).

3. Alle drei Aufsteiger schafften in ihren Gruppen nicht bloß den Klassenerhalt, sondern spielten die meiste Zeit oben mit! Sehr erfreulich!

4. Trotz Widrigkeiten, erheblichen Schwierigkeiten … (Krankenhaus oder Gemeindehaus?) haben Holger Prieß und Rudolf Kock alles daran gesetzt, anzutreten und alle ihre Partien zu spielen – und sie haben es geschafft! Antrittsmoral prima, vorbildlich! (Auch die Partie von Prieß gegen Zippert am letzten Spieltag dauerte bis weit in die vierte Stunde hinein).

=> Hoffentlich hat die Vereinsmeisterschaft neben Schachlichem auch genügend Motivation für die Mannschaftskämpfe im nächsten Jahr hervorgebracht!?
 
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