Dem treffenden Bericht unseres Mannschaftsführer möchte ich nur um ein paar kleine Lichtblicke ergänzen.
Besonders in den Weiß-Partien sahen wir gar nicht so schlecht aus: Clemens hätte m.E. mit dem Bauernzug d4-d5 (statt dem Tauschen auf e5) seinen Raumvorteil und das Läuferpaar besser nutzen können. Tino erreichte aus einer 'Position der Stärke' ein Remis; ob das Schwerfiguren-Mittel-/Endspiel einmal gewonnen war, weiß ich nicht, zumindest erschien es mir für ihn etwas besser zu sein. Detlef hätte m.E. mit der kurzen statt der langen Rochade gegen den Franzosen eine gute Stellung erreicht. So kam sein Gegner zu starkem Spiel.
Am Eklatantesten jedoch meine eigene Partie: Mein (starker) Gegner war überraschender Weise nicht mit dem Londoner-System vertraut und so ergab sich nach 13 Zügen folgende Stellung:
Nach nur 6 Minuten überlegen spielte ich 14.Tfc1 und gewann nach 14...Se4 15.Sxe4 Lxe4 16.f3 Lf5 17.Sxc6 zwar einen Bauern bei besserer Stellung, aber leider stellte ich dann zunächst meinen Springer auf e5 gegen zwei Bauern ein und danach noch eine Qualität gegen 1 Bauern, sodass ein (verlorenes) Endspiel mit 4 Bauern gegen 1 Turm entstand. Wie hätte ich aber in der angegebenen Stellung entscheidend Material gewinnen können? Motiv ist der Fang der schwarzen Dame. Lösung siehe unten.
Ich denke, die Beispiele zeigen vielleicht, dass wir bei Nutzen unserer Möglichkeiten gegen nominell weniger überlegene Gegner schon noch Chancen auf den Klassenerhalt haben können.
Die Lösung
14.Tfb1 (oder Tab1 was ähnlich ist) Dxc2 15.Db4 0-0 (der Versuch mit 15.-Lc8 16.Tb2 Df5 die Dame zu retten verliert nach 17.Sxc6 auch, denn 17.-0-0 geht nicht wg. der Springergabel auf e7 und nach etwa 17.-Dg4 18.f3 Dxh4 19.Se6! wird Schwarz Matt auf e7 oder verliert Haus und Hof) 16.Tb2 Tab8 17.Sb7! c5 (oder 17.-Txb7 18.Db7 Dc3 19.Sxc6) 18.Da3 Txb7 19.Txc2 jeweils mit entscheidendem Materialvorteil für Weiß.
