Chaos zum Auftakt

2015-01-29 von Steffen Haugwitz 

Am Freitag, den 16.01.15 startete nun auch die fünfte Mannschaft in die diesjährige HMM Saison. Unser Ziel an diesem Tag, das Wilhelm-Gymnasium am Rothenbaum. Der Gegner: Die fünfte Mannschaft des SKJE.

Leider war das Spiellokal ein wenig schwer zu finden, jedoch dank ein wenig Erfahrung und einer freundlichen Beschreibung des Weges von H. Schüler konnten alle Schachfreunde das Lokal rechtzeitig erreichen. Dort angekommen nimmt das Chaos bereits seinen Lauf. Der SKJE beginnt den Kampf um kurz nach 19 Uhr mit 6 Spielern (kann mal passieren), die Schachfreunde jedoch sind zu neunt! Ich hatte vor Beginn des Kampfes nicht gewusst, dass Helmut dabei sein kann und somit mit Julius einen zusätzlichen Spieler für diesen Kampf eingeladen um auf Nummer sicher zu gehen (hat ja gut funktioniert...). Somit hieß es für einen von uns zuschauen. Um mögliche Spannungen noch vor dem ersten Kampf zu vermeiden, entschied ich selbst auszusetzen. Somit spielten wir mit Tino, Peter, Clemens, Sabine, Helmut, Christopher, Alexander und Julius gegen eine an fast jedem Brett stärker besetzte Mannschaft.

Der Kampf begann an 6 Brettern, die Bretter 5 und 7 blieben zunächst frei. Nach einer halben Stunde stand es noch 0 zu 0, jedoch erreichte Clemens bereits eine aktiver Stellung und Sabine hatte einen Bauerngewinn auf den Brett. Zu unserem Nachteil führte zunächst das Erscheinen des Gegners an Brett 7, sowie Eröffnungsfehler an den letzten beiden Brettern. Kurz darauf überschlagen sich erstmals die Ereignisse...

Gegen 20 Uhr steht es plötzlich 1 zu 2. Was war passiert? Helmuts Gegner kam die volle Stunde nicht zum Kampf, während zeitgleich Christopher seinen König etwas zu viel Luft ließ nachdem er unbedingt Material gewinnen wollte. Dazu kommt die falsche Abwicklung von Sabine um einen Bauern zu gewinnen, was Figur und Dame praktisch einstellte. Der Kampf entwickelte sich zugunsten vom SKJE.

Doch dann schlug die Stunde unserer Jugend! Alexander konnte seinem Gegner, der nebenbei bemerkt eine Spielstärke von 1400+ aufweist, gegen 19.30 Uhr eine Figur abnehmen, gleiches gelang Clemens kurz darauf. Julius schaffte es seinen Nachteil aus der Entwicklung auszugleichen. Und unser erfahrener Peter erzielte einen Mehrbauern, musste seinem Gegner jedoch Aktivität gewähren. Tino erreichte an seinem Brett ein erstes Ungleichgewicht, indem er einen Turm und eine Figur gab, um die gegnerische Dame zu bekommen. Somit kippte gegen 21 Uhr der Mannschaftkampf in unsere Richtung. Zwischenstand 2 zu 2, nachdem Alexander seinen Vorteil souverän ausspielte.

Leider änderte sich dies wieder, als um 22 Uhr Peter aufgrund eines schweren Fehlers mit Materialverlust aufgeben musste und Clemens nach einer langen und harten Woche so fertig war, dass er seinem Gegner Remis anbieten musste. Beide wollten eigentlich mehr aus ihrem Partien holen, waren jedoch dazu nicht in der Lage. Für den Jugendtrainer war es jedoch erfreulich, dass Julius seine Partie, trotz Minusbauern, aufgrund von ungleichen Läufern Remis hielt. Somit hatten unsere U14 Jugendlichen zu diesem Zeitpunkt 2 Punkte aus 4 Partien gegen stärkere und erfahrenere Gegner geholt. Somit spielte nur noch Tino seinen Partie, an dem jetzt leider der gesamte Mannschaftkampf hing: 3 zu 4 aus unserer Sicht.

Tino schaffte es mithilfe eines verbundenen Freibauernpaares am Damenflügel den Druck zu erhöhen. In schwerer Stellung gelingt es ihm jedoch nicht, die besten Fortsetzungen zu finden, er gerät in Zeitnot und verliert seine Bauern. In schwerer Zeitnot (20 Sekunden für 3 Züge) bietet sein Gegner ihm Remis an, welches er annimmt. Somit war der Mannschaftskampf am Ende doch noch mit 3,5 zu 4,5 gegen uns entschieden worden.

Fazit: Die Erwartung gegen den SKJE zu Punkten war von vornherein nicht gegeben. Der Verlauf des Kampfes jedoch ärgert jedoch schon, vor allem aufgrund des freien Punkts an Brett 5. Auf unsere Jugend insgesamt können wir stolz sein, da sie es schafft diesen Mannschaftskampf offen zu gestalten und 2,5 Punkte für die Mannschaft zu holen. Wenn man die Verteilung dieser Punkte jedoch sieht, dann muss man sagen, das ein halber Punkt an Brett eins oder drei mehr schon möglich war. Unsere erfahrenen Spieler müssen jedoch in so einer Situation mehr herausholen können, als einen kampflosen Punkt.

Großes Lob an Alexander, der sich nicht ablenken ließ aufgrund der Verspätung des Gegners und gegen Alex Ryll seinen Vorteil stark ausgespielt hat. Auch Julius spielte eine gute Partie, auch wenn sein Gegner gegen Ende nochmal die Möglichkeit hatte, das Remis zu verhindern. Schade ist es um die Partien von Tino und Clemens, da dort jeweils mehr möglich schien (zumindest von außen betrachtet) und für Christopher, dessen Gier nach Material leider eine gute Stellung kaputt machte.

Am Ende ist die Niederlage gerechtfertigt. Wenn uns jedoch nächstes Mal der Gegner mehr auf dem Silbertablett serviert, wie es der SKJE gemacht hat, dann sollten wir zugreifen. Im Kampf um den Klassenerhalt ist jeder Punkt wichtig.
 
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