Bezirksliga D : SV Großhansdorf II : SFR II 3:5

2024-02-24 von Georg Zippert 

Die dritte Runde ergab das Duell des Tabellen- und Ranglisten-Zweiten gegen den Tabellen- und Ranglisten-Ersten, also ein „Spitzenspiel“. Bei „Halbzeit“ lagen wir 3:0 in Führung, und es deutete sich abermals ein klarer Mannschaftssieg an: Matthias Hermann eröffnete mal wieder unkonventionell – die Stellung sah „vogelwild“ aus (sein Königsflügel bestand nach 20 (?) Zügen nur noch aus Kh8, Lg7, h6), aber sein Mehrbauer, dem sich im Laufe der Partie ein weiterer dazugesellte, brachte seine Partie auf die Erfolgsspur. Julius Möller besaß im Mittelspiel Stellungsvorteile (z. B. aktive gegen passive Läufer) und hat geduldig Schwächen in der gegnerischen Stellung ausgeguckt … und ausgenutzt. Einem Bauerngewinn folgte noch ein plötzlicher Matt-Überfall! Fritz Fegebank gewann nach einem kecken Springer-Zug (Sb7) und einzelnen folgenden ungenauen/inkorrekten Zügen seines Gegners erst eine Qualität und dann eine Figur. Georg Zippert fügte einen halben Punkt hinzu: Er hatte zwar einen leichten Stellungsvorteil (gedeckter Zentrumsfreibauer), wollte aber nichts riskieren und nahm deshalb das Remis-Angebot an – vielleicht auch wegen des Spielstands. Aber inzwischen waren dunkle Wolken über die Schachfreunde-Stellungen aufgezogen, und der Mannschaftskampf schien zu „kippen“ – man durfte noch hoffen, musste aber reichlich bangen. Tim Schröder schien seinen König sicher im Zentrum postiert zu haben, um auf beiden Flügeln Aktivitäten entwickeln zu können. Im Verlauf des Kampfes übernahm sein Kontrahent jedoch die Initiative und erzwang mit dem Aufmarsch seiner Schwerfiguren auf der c-Linie, gegen den es kein Gegenmittel (mehr) gab, die Entscheidung → 1 ½ : 3 ½. Alexander Matthies hatte den Sieg-Punkt auf dem Brett: Nach gutem Spiel hätte er mit Dd5+ seine gefesselte Mehrfigur retten = behalten können; letztlich endete die Partie remis (durch Dauerschach) – angesichts des Geschehens und der Stellungen an den ersten beiden Brettern war man sogar etwas erleichtert und froh, wenigstens einen Mannschaftspunkt schon mal sicher zu haben!? Jürgen Dietz hatte eine Qualität geopfert mit dem Plan und in der Hoffnung, mit einem Matt-Angriff erfolgreich zu sein, aber er kam nicht so recht weiter. Nach einem Ablenkungsmanöver (a4 – a5 – a6 …) und auch ungenauen Zügen seines Gegners in Zeitnot gelang Dietz mit seinem 40. Zug 7 Sekunden vor Schluss (!!) der taktische Einschlag Sxg5!, der sogar noch den vollen Punkt einbrachte und den Mannschaftssieg sicherte! Jens Hellinghausen war früh in die Defensive gedrängt worden. Nach einem Figuren-Tausch bestand die vorsichtige Hoffnung, den Minus-Bauern mit ungleichen Läufern kompensieren, d. h., so eine Punkteteilung erreichen zu können. Sein Gegner jedoch spielte aktiv, druckvoll und genau und ließ Hellinghausen keine Chance mehr → 5:3.
Es war ein interessanter, spannender Mannschaftskampf mit unterschiedlichen „Halbzeiten“ und Gefühlslagen, den wir letztlich „glücklich“ (Dietz), aber nicht unverdient (Matthies) gewonnen haben.
F. Fegebank

 
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