Sieg tut gut

2020-01-21 von Fritz Fegebank 

Weiße Dame 3:5 Schachfreunde II

Der Mannschaftskampf gegen Weiße Dame war insofern un- oder außergewöhnlich, da der Mannschaftsführer und Berichterstatter trotz seines häufigen Umhergehens und Blicks auf die Bretter von den eigentlichen Entscheidungen der Partien kaum etwas – so wenig wie selten!? – miterlebte.

Nach gut einer und nach zwei Stunden standen drei Weiß-Spieler (sehr) gut, wurden aktiv im Zentrum (Jens Andersen), am Königsflügel (Jürgen Dietz), am Damenflügel (Clemens Mix) – nirgendwo am Brett 7; drei Schwarz-Partien standen solide, ausgeglichen, nur unser Brett 2 schien etwas in die Bredouille geraten zu sein angesichts des h-Bauer-Vormarsches seines Gegners (?). Nach genau drei Stunden verlor Jürgen Dietz seine Partie – „die Stellung war seit langem verloren, seit Stunden“ (sein Kommentar). Erfreulicherweise glich Martin Zimmermann kurze Zeit später aus. Er hatte sich mit dem Übergang ins Mittelspiel einen Mehrbauern erarbeitet und routiniert diesen Vorteil zu einem vollen Punkt verwertet. In der letzten halben Stunde vor der (ersten) Zeitkontrolle legten wir den Grundstein für unseren Mannschaftserfolg: Jens Andersen hatte sich (wieder!) eine sehr gute Stellung verschafft, traute jedoch einem möglicherweise Gewinn bringenden Zug nicht und willigte nach Damentausch und vereinfachter, ausgeglichener Stellung in eine Punkteteilung ein. Dann kam der Auftritt unserer Jugendlichen mit einem Doppelschlag (!): Jonas Simon Gremmel löste in einer komplizierten, unklaren oder wohl eher schlechter stehenden Partie den „Gordischen Knoten“, indem er zum Gegen-(Matt-)Angriff überging – ein unnötiger „Fehlzug“ (Turmopfer) seines Kontrahenten verhalf Jonas dann zu einem (schnellen?/baldigen?) Sieg. Clemens Mix krönte seine starke Partie mit einem Damenopfer (gegen Turm und Läufer), womit er in die gegnerische Stellung eindringen, die siebte Reihe besetzen und so den Gegner bezwingen konnte. Tino Paulsen ging in einer weitgehend ausgeglichenen Partie mit einem Minus-Bauern ins Endspiel, schaffte es aber, dieses trotz „gleicher“ (!) Läufer remis zu halten! Nach vier Stunden stand es 4:2, aber es war noch sehr viel Warten und Geduld erforderlich. Matthias Hermann hatte mittels eines Bauernopfers nach einigen Zügen eine Partie erreicht, die mit „offenem Visier“ ausgefochten wurde und eine Fülle offener Linien für Läufer und Schwerfiguren bot. Nach mehrfachem Tausch besaß Hermann in einem Doppel-Turm-Endspiel einen Mehrbauern, sein Gegner jedoch einen auf der siebten Reihe. Nach einem von beiden Seiten mit größter Aufmerksamkeit geführten, intensiven Fight konnten beide die Umwandlung eines gegnerischen Bauern erfolgreich verhindern. Die Konsequenz war ein „gerechtes“ Remis. Damit gelang Hermann der erlösende wie wichtige halbe Punkt zum Mannschaftssieg! Diesen hat der Weiße Dame-Herr an Brett 7 dem Schachfreund bereits zweimal verwehrt und auf Sieg weiter gespielt; und so musste Fritz Fegebank in die Verlängerung der Verlängerung. Gewiss, sein Kontrahent besaß im Turm-Endspiel einen gedeckten Freibauern, aber er wusste wohl nicht so richtig, wie er diesen Vorteil zum Erfolg verarbeiten sollte (?). Eine Unaufmerksamkeit ermöglichte Fegebank sogar den Gewinn von zwei Bauern, die er dann aber nur zum letztlich verdienten halben Punkt (?) „verwertete“ – daraus noch einen Sieg zu machen, dazu fehlt(e) ihm wahrscheinlich die Klasse oder die Zeit oder – nach knapp sechs Stunden – die Konzentration …, oder er wollte seine netter- und dankenswerterweise immer noch wartenden Mannschaftskameraden nicht noch länger warten lassen (!?). Der Mannschaftssieg stand ja fest!

Der Sieg, zu dem diesmal auch die unteren vier Bretter einen Großteil (= 3 Punkte) beitrugen, tut gut. In der Tabelle haben wir einen kleinen Schritt nach oben gemacht und damit auch die Hoffnung auf den Klassenerhalt etwas genährt. Sechs Schachfreunde der 2. Mannschaft haben dann den Spieltag mit einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen – prima!!
 
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