Gebrauchter Sonntag

2019-12-10 von Fritz Fegebank 

Schachfreunde II 3:5 TV Fischbek

Nach unserem ersten Mannschaftssieg hatten wir in Bezug auf einen weiteren Erfolg große Erwartung und Zuversicht. Es ging auch verheißungsvoll los: Nachdem Jürgen Dietz seine schlechte, ja wohl verlorene (?) Stellung mit Geschick und Gegners „Hilfe“ in ein Remis gerettet hatte, brachte uns Matthias Hermann nach gut vier Stunden in Führung. Gegen eine solide Stellung (auf den ersten drei Reihen) investierte er einen Bauern für eine Offensive am Königsflügel – ohne durchschlagenden Erfolg. Erst nach Erwerb einer Qualität (gegen zwei Bauern) konnte er seine Figuren-Überlegenheit in einen Sieg ummünzen. Jonas Simon Gremmel legte nach: Seine Partie verlief lange Zeit unklar; er war phasenweise zur Verteidigung gezwungen; diese gestaltete er aufmerksam und umsichtig und besaß nach einigen Abwicklungen einen Mehrbauern. Nachdem er auch noch eine Figur erobert hatte, war ihm der Punkt nicht mehr zu nehmen. In der fünften Stunde legten wir (also) den Grundstein für einen möglichen Sieg (!) – in dreißig Minuten der sechsten Stunde haben wir (fast) alle(s) verloren (??). Jens Andersen, der zunächst Druck aushalten musste, sich dann aber wieder befreien konnte, gab mit seinem letzten Zug vor der Zeitkontrolle die Partie aus der Hand und war dann chancenlos gegen die Nummer 1 der Fischbeker. An den Brettern 5 bis 8 wurde noch gespielt – was die Schachfreunde betraf, sich mit dem Rücken zur Wand gequält: Die Herren von Fischbek hatten sich positionell und materiell kleine Vorteile verschafft, erarbeitet, die sie mit Ausdauer, Konsequenz und Präzision z. T. vergrößerten und zu Punkten machten. Wir haben das in-Nachteil-Geraten nicht verhindert, nicht zu verhindern vermocht, aber wir haben gekämpft, einiges versucht, uns gegen die drohende Niederlage gestemmt, waren aber nicht (mehr) in der Lage, die Unachtsamkeiten, Versäumnisse … auszubügeln, wieder gutzumachen – dafür waren die Gegner zu gut! Fritz Fegebank übersah eine Bauern-Fesslung, die ihn auf die Verliererstraße brachte; Martin Zimmermann hatte im Bauern-Endspiel gegen den aktiveren, effektiveren gegnerischen Springer das Nachsehen und Clemens Mix zog trotz „ungleicher“ Läufer gegen den Freibauern und das aktivere Figuren-Spiel seines Kontrahenten den Kürzeren.; einzig Gerrit Oelmeyer wurde dank der „Großzügigkeit“ seines Gegners mit einem halben Punkt belohnt.

Nach der verdienten (!) 3:5-Niederlage ist wieder Ernüchterung eingekehrt. Frau Gremmel hat wieder engagiert und liebevoll für unser (leibliches) Wohl gesorgt – dafür herzlichen Dank! –, aber es wäre besser gewesen, wir hätten auch mit einem Mannschaftssieg gedankt!

(p. s.: … und der verrückte Fegebank fuhr dann noch nach Bremen und traf dort gerade rechtzeitig im Stadion ein, um das Tor zur 0:1-Pleite mitzuerleben – ein mehr als nur „gebrauchter (Sonn-)Tag“.)

 
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