Richtung Stadtliga

2021-08-24 von Fritz Fegebank 

Corona-bedingt wurde die Saison 2019/2020 mit über 16 Monaten Verspätung mit den Runden 8 und 9 abgeschlossen. Für die 2. Mannschaft der Schachfreunde Hamburg ging es in diesen beiden Mannschaftskämpfen darum, den drohenden Abstieg noch zu verhindern – in der achten Runde gegen einen direkten Konkurrenten, den Tabellen-Nachbarn Union Eimsbüttel. Die Pausenhalle des Gymnasiums Buckhorn, „Fegebanks Wohnzimmer“, wurde als Spielort für das Match hergerichtet, Frau Gremmel sorgte mit Kaffee und selbst gebackenem, leckerem Kuchen für zusätzliche Wohlfühl-Atmosphäre – nun mussten nur noch die Schachfreunde-Schachspieler ihren Beitrag leisten. Die beiden Herren an den Spitzenbrettern, Jens Andersen und Jonas Simon Gremmel, brauchten nur eine Stunde zu warten, um offiziell ein Plus-Minus eingetragen zu bekommen. In den folgenden zwei Stunden konnte, eingerahmt von Kevin Kinsellas und Fritz Fegebanks Remis-Partien, Georg Zippert mit einem heraus kombinierten Figuren-Gewinn einen Erfolg verbuchen, das Punkte-Konto auf 4:1 erhöhen und damit einen wesentlichen Schritt zum Mannschaftssieg machen. Diesen stellte Clemens Mix – scheinbar immer etwas besser stehend (!?) – mit seinem Unentschieden sicher. Nach Jürgen Dietz´ Niederlage arbeitete Matthias Hermann daran, seine materiell und positionell deutlich bessere Stellung in einen Sieg umzumünzen, übersah dann aber den Gewinnzug und musste sich nach fünf Stunden (zähneknirschend?) mit einem Remis zufrieden geben. Mit einem 5:3 Mannschaftssieg haben wir einen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan – eine weiterer Schritt war notwendig, aber er (der Klassenerhalt) lag nicht nur in unseren Händen …!?

Dieser „nächste Schritt“ war eine sehr hohe, zu hohe Hürde. Wir traten mit einer Mannschaft mit vier „Elo-losen“ Spielern an – genauso viele, wie alle übrigen neun Teams zusammen aufboten!? Siebenmal war die Elo-/DWZ-Differenz mindestens 300 Punkte groß. Nach kurzer Zeit hatten Marten Kelling und Kevin Kinsella (mit den schwarzen Figuren) je einen Bauern und einen Turm weniger, sodass wir bald 0:2 in Rückstand gerieten. Die „Oldies in Black“, Georg Zippert und Fritz Fegebank, mühten sich redlich, nicht in Nachteil zu geraten, bis Zippert seinen schwachen d-Bauern verlor. Nach 3 ¾ Stunden lagen wir 0:3 hinten, aber wir hatten ja noch unsere Weiß-Partien. Von Beginn sah und spürte man, dass unsere Herren mit den weißen Steinen aktiv, ambitioniert spielten, Tino Paulsen mit Läuferpaar und Druck auf den c-Linie, Andreas Neelsen mit zwei munteren Springern, postiert in des Gegners Hälfte, Julius Möller mit Aktivität auf dem Damenflügel. Nach zwei und drei Stunden standen alle gut, Schwächen waren nicht sichtbar, und es bestand Hoffnung auf Zählbares! Als Fritz Fegebank 15.05 Uhr im 39. Zug von FM Rüdiger Breyther mattgesetzt wurde, war er völlig verwundert, dass seine Partie die letzte war – was war an den anderen Brettern geschehen? Dreimal hatten die Schachfreude aus verschiedenen Gründen letztlich doch noch das Nachsehen und haben sich leider nicht für ihr mutiges Auftreten und ihre gute Spielanlage belohnt, belohnen können – letztlich hat sich die größere Spielstärke, die Klasse der St. Paulianer durchgesetzt! Einzig Jens Andersen, unser Spitzenbrett, konnte seinem Kontrahenten, FM Thomas Kahlert, bis zum Schluss Paroli bieten und holte in einer zumindest optisch eher etwas besseren Stellung einen (unseren einzigen) halben Punkt.

½ : 7 ½ - wir waren chancenlos; der Klassen-Unterschied hat sich letztendlich auch am und auf dem Schachbrett deutlich bemerkbar gemacht. Und wir Schachfreunde müssen uns wieder aus der Landesliga in Richtung Stadtliga verabschieden.

 
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