Ab durch die goldene Mitte

2023-06-11 von Jürgen Dietz 

Eine absolut durchschnittliche Saison

Mittelmäßiger geht es kaum – mit 3 Siegen, 3 Niederlagen und 3 Unentschieden, also 9 von 18 möglichen Mannschaftspunkten und 35,5 von 72 möglichen Brettpunkten haben wir ganz knapp die Punktlandung im Zentrum der Oberliga-Welt verfehlt. Verwunderlich nur, dass wir damit in der Abschlusstabelle den sechsten statt des fünfeinhalbten Platzes (von zehn Teams) erreichten, aber solche Überlegungen überlasse ich den Mathematikern.

Vor dem ersten Kampf trieben mich noch sorgenvolle Gedanken angesichts unserer nominellen Unterlegenheit um, außerdem war das regelmäßige Antreten mehrerer Stammspieler keineswegs gesichert. Umso beruhigender wirkte sich deshalb unser Auftaktsieg in Schwerin aus, einerseits wegen der unverhofften Punkte, andererseits wegen der starken Besetzung, die wir an die Bretter brachten.

Und ähnlich blieb es. Im Gegensatz zur vorigen Spielzeit plagten mich niemals ernsthafte Probleme mit Absagen, weil alle Kandidaten fast durchgehend mitspielten. So fand ich mich in der luxuriösen Lage wieder, meinen eigenen Einsatz mehr als einmal auf die Rolle als non-playing Captain beschränken zu können.

In den folgenden Runden 2 bis 4 meldete sich allerdings ein Gespenst aus der vergangenen Saison zurück: die „Dreieinhalb-Pest“, die uns in der OLNN2122 mit insgesamt fünf derartig knappen Niederlagen in Angst und Schrecken versetzt hatte. Dies wurde diesmal von unserem unglücklichen Nachbarn SC Diogenes getoppt, der sechsmal mit 3,5:4,5 verlor. (Meine Recherchen ergaben, dass damit ein neuer Rekord in der OLNN aufgestellt wurde.)

Ab Runde 5 verloren wir dann aber nicht mehr und konnten sogar bei den favorisierten Lübeckern und beim Hamburger SK (unter erschreckend unwürdigen Spielbedingungen) jeweils einen Punkt entführen.

Auf der Welle dieser Erfolge wuchs eine Mannschaft wieder zusammen, die den Spaß am Schach für sich wiedergefunden hat und nach den Kämpfen noch Stunden mit der Partieanalyse auf unterschiedlichen Restauranttischen verbrachte.

Die Einzelergebnisse:

Dusan
(4/7) überzeugte auf ganzer Linie.
Jan-Paul
(3/8) hatte eine schwache Phase zu überstehen.
Hans
(4/6) kam mit der Rückkehr ins Team gut zurecht.
Jens
(4/8) zeigte sehr gute Partievorbereitung.
Uwe
(3/8) blieb mit fehlender Praxis unter seinen Möglichkeiten.
Martin
(2/5) war, wie immer, fast unbezwingbar.
Clemens
(4/8) musste mehrfach halbe Kartoffeln aus dem Feuer holen.
Jonas
(4,5/9) spielte als Einziger alle Runden und kam – natürlich – auf solide 50%.
Matthias
(0,5/1) kam erst in der letzten Runde zu seinem ersten
(Kurz-)Einsatz.
Florian
(3,5/6) steuerte wichtige Punkte bei.
Jürgen
(3/5) wurde kaum gefordert.
Jens Hellinghausen
(0/1) feierte „eigentlich“ einen gelungenen Einstand.

Mit dem neu erwachten, vielversprechenden Mannschaftsgeist haben wir gute Chancen, uns mit dem Team positiv weiter zu entwickeln. Die Stimmung gibt Anlass zur Vorfreude auf die nächste Saison.

 
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