Dünne Luft

2016-11-04 von Frank Sawatzki 

Schachfreunde Hamburg 1½ : 6½ Schachfreunde Schwerin

Zum Start in die neue Saison ging es gleich gegen einen der beiden Favoriten zu Werke. Wie zu erwarten war, kamen die Schachfreunde aus Schwerin nahezu in Bestbesetzung, denn trotz einiger Abgänge dürfte der Verein den Wiederaufstieg in die 2. Liga im Auge haben. Bei uns fehlten aus unterschiedlichen Gründen zwei Spieler mit 2200+, was zu der recht hohen Niederlage beigetragen haben dürfte.

Der einzige Sieg ging an Hans, der seinen Gegner von Beginn an gut unter Kontrolle hatte. Juergens Remis hätte eigentlich ein Sieg sein müssen (er ließ unter anderem einen Figurengewinn aus). Alle übrigen Partien gingen verloren:

Uwe, mit Weiß spielend, hatte seinen Gegner zunächst eisern im Griff und verbesserte langsam aber sicher seine Position. Nach einem aus der Not geborenen Qualitätsopfer war er nur einen kurzen Moment unaufmerksam, und statt den Sack positionell zuzumachen, lockerte er den Griff etwas. Der Gegner offerierte zudem geschickt ein Remisangebot, möglicherweise um Uwe in der nun nur noch ausgeglichenen Stellung in Sicherheit zu wiegen. Die Zeitnot tat ihr Übriges und Uwe musste bald die Niederlage quittieren.

Jan-Paul hatte eine Benoni-Struktur mit vertauschten Farben auf dem Brett. Das Spiel entwickelte sich ziemlich folgerichtig. Dann allerdings verpasste unser Mann an einer Stelle die notwendige Fortsetzung und musste fortan eine positionelle Ruine verwalten, was trotz ideenreicher Gegenwehr zur Niederlage führte.

Marco hatte nach eigener Aussage einfach einen schlechten Tag erwischt; Florian opferte früh einen Bauern für Kompensation, die dann aber bald verloren ging; Martin bekam nach schwieriger Eröffnung plötzlich Spiel, verpasste in Zeitnot dann aber den möglichen Sieg.

Ich selbst hielt zunächst gut mit und witterte nach langem schwerblütigem Manövrieren im 35. Zug endlich die Chance, mit einem Scheinopfer die Initiative zu übernehmen. Kurz darauf verpasste ich in der Annahme, etwas im Vorteil zu sein, den „todsicheren“ Ausgleich. Als mir dann langsam dämmerte, dass alles doch nicht so einfach ist, warf ich die nur etwas schlechtere Stellung mit einem einzigen Fehler über Bord.

Ja ja, in der Oberliga weht nun wieder ein ganz anderer Wind. In der kommenden Runde erwarten wir mit Neumünster einen deutlich leichteren Gegner.


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