Erhobenen Hauptes abgestiegen

2018-04-28 von Fritz Fegebank 

Insgesamt war es eine „durchwachsene“, wechselhafte Saison mit mehr negativen als positiven Ergebnissen, also mehr „Downs“ als „Ups“!? Nachdem wir die ersten vier Runden 2017 nichts Zählbares (= 0 Punkte) auf der Haben-Seite vorzuweisen hatten und mit nur 8 ½ Brettpunkten schon wie der sichere Abstiegskandidat ausgesehen hatten – und gehandelt worden waren, starteten wir im Jahre 2018 eine furiose Aufholjagd mit drei Siegen in Folge – und standen nach sieben Runden auf Grund unserer schwächeren Brettpunkt-Ausbeute immer noch auf dem letzten Tabellenplatz!? Das Kuriose: Wir waren Mannschaftspunkt-gleich mit dem Viertplatzierten der Liga; also sieben Mannschaften hatten nach sieben Runden 6:8 Mannschaftspunkte, und das ließ ein interessantes und vor allem spannendes Finale in den beiden Schlussrunden erwarten! Wir „lebten“ wieder, wir hatten die Chance, aus eigener Kraft doch noch den Klassenerhalt zu schaffen, und wir waren voller Hoffnung! Ein abschließender Blick auf die Ergebnisse der letzten beiden Runden und auf das Endklassement zeigt: Wir haben die letzten beiden Kämpfe gegen die nominelle Nummer 2 und 3 der Liga, die überraschend ebenfalls in den Abstiegsstrudel geraten waren, (verdient!) verloren und müssen in der nächsten Saison wieder in der Stadtliga antreten. (Sehr) souveräner Meister der Landesliga Hamburg und Aufsteiger in die Oberliga wurde die 2. Mannschaft von St. Pauli! Herzlichen Glückwunsch! Damit wurde die Nummer 1 der DWZ-Rangliste Erste, die DWZ-schwächste Mannschaft Letzte (!?); dazwischen landete keine Mannschaft auf dem ihrem Ranglistenplatz entsprechenden Tabellenplatz.

Ja, in 65 von 71 Partien waren wir der z. T. deutlich „schwächere“ Partner/Gegner –nur Matthias Hermann war mit seinen Kontrahenten „auf Augenhöhe“, mehrheitlich sogar „besser“, Florian Kull und Clemens Mix besaßen je einmal die höhere DWZ als ihre Gegner. In vielen Einzelpartien hat sich dann (eben) doch die unterschiedliche „Wertzahl“ am und auf dem Brett widergespiegelt – sowohl bei den „Etablierten“ als auch bei den „Ergänzungsspielern“: So hat z.B. Fritz Fegebank gegen beide 2100er-Gegner den Kürzeren gezogen, und so musste z.B. Johan Heß zweimal gegen 2000er antreten, konnte kämpferisch lange dagegenhalten, aber schließlich nichts Zählbares erreichen.

Reden wir von Positivem: Wir haben mehrheitlich – in diesem Jahr nur – gute Mannschafts-kämpfe abgeliefert, angefangen mit der knappen 3 ½ :4 ½-Niederlage im Auftaktmatch gegen den Top-Favoriten und Landesliga-Sieger St. Pauli II, das wir u. U. auch hätten gewinnen können (!?), dann die Art und Weise der überraschenden drei Mannschaftssiege nacheinander, die euphorisch machen konnten und Hoffnungen aufkeimen ließen, und auch in den beiden letzten Kämpfen konnten wir uns in Bezug auf Leistungsbereitschaft und kämpferischen Einsatz sowie Ausdauer … nichts vorwerfen. Also: Die Einstellung stimmte (!) das Punkte-Konto stimmte nicht. Wir sind erhobenen Hauptes abgestiegen! (In der Vergangenheit sind Mannschaften mit weniger Punkten nicht abgestiegen, in dieser Saison reichten sechs Punkte nicht zum Klassenerhalt).
Erfreulich ist auch, dass kein Schachfreund, der mehr als ein Drittel der Spiele absolvierte, sieglos blieb, also jeder wenigstens einmal einen Sieg „feiern“ durfte(!), und dass fünf Spieler ihre DWZ verbesserten, die beiden anderen sie in etwa gehalten haben, was ihre ordentlich bis (sehr) gut erbrachten Leistungen verdeutlicht.
Florian Kull hat in den Auswärtskämpfen, also mit den weißen Figuren, immer gepunktet (2 ½ /4) und mit seinem Sieg im letzten Spiel (s)ein Highlight gesetzt! ( 2 ½ /6).
Matthias Hermann blieb dagegen bis zur Schlussrunde ungeschlagen und errang 2018 drei zeigenswerte Siege! ( 4/6).
Gerrit Oelmeyer hatte nach einzelnen Unentschieden in der achten Runde das Erfolgserlebnis eines vollen Punktes mit einer sehenswerten Partie (!) – seine Gesamtleistung entsprach exakt seiner DWZ. ( 2 ½ /7).
Jonas Simon Gremmel hat sich in diesem Jahr sehr stabilisiert und kein Spiel (alle gegen 2000er) verloren, allerdings gelang ihm – wie Kull – erst in der letzten Runde ein Sieg! ( 3/8)
Oliver Steinmetz, der einzige, der alle neun Spiele bestritt, legte (erst) im letzten Drittel richtig los (2 ½ /3).Was ihm mit seiner Spielweise vorher nicht gelungen war, klappte nun: Er belohnte sich und seine Risiko-Bereitschaft mit zwei Siegen! ( 3/9)
Fritz Fegebank startete verheißungsvoll ins neue Jahr ( 2 ½ /3), war dann aber in der entscheidenden Phase nicht mehr in der Lage, auch nur einen wichtigen Punkt zu erzielen, beizusteuern!? ( 3 ½ /8)
Clemens Mix hatte eine bärenstarke, herausragende Landesliga-Saison! Er leistete sich keine Niederlage, ist unser Top-Scorer ( 5/7) und „erntete“ ein DWZ-Plus von 87 Punkten!!
Tino Paulsen, der die Lücke füllte, die Michael Keuchens Tod hinterlassen hatte, legte in diesem Jahr mit zwei gewonnenen Partien los, die uns auch zu Mannschaftssiegen verhalfen! ( 2/5)
Auch alle anderen von Rangliste 9-16, die alle mindestens einmal, mehrheitlich sogar zweimal zum Einsatz kamen – Fegebank konnte immerhin sein Versprechen halten, dass sich niemand „festspielen“ wird –, haben ein wenig Landesliga-Luft geschnuppert und, damit verbunden, (vielleicht) den Wunsch verspürt, „da oben“ mal wieder (mit) zu spielen (?), sowie (hoffentlich) ein bisschen Zusammengehörigkeitsgefühl bekommen!? Ich danke allen (Mit)Spielern für ihren Einsatz und ihre Leistungsbereitschaft und wünsche, dass wir/Sie alle es mal schaffen, mit einem gemütlich-entspannten Zusammensein die Saison einzuleiten und ausklingen zu lassen!??

(das andere Fazit:)
Im Herbst und im Frühling haben wir alle (sechs) Mannschaftskämpfe verloren, im Winter waren wir 100% siegreich! Im Sinne und mit dem Ziel unseres Erfolges sollten wir Astrologen, Meteorologen, Kalender-Macher … bemühen, den Winter zu verlängern, oder die Turnierleiter bitten, unsere Mannschaftskämpfe komplett, kompakt, komprimiert in den Winter zu verlegen, – oder wir sollten selbst noch ein bisschen besser werden!

F. Fegebank
 
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