Spitz auf Knopf - Kopf an Kopf - Fotofinish!

2020-02-17 von Thorsten Jaeger 

1. Heimkampf 4:4 (gewonnen!)

Gegen unseren Co-Tabellenführer Barmbek 3 (für drei Tage) erlebten wir zwei gänzlich verschiedene Halbzeiten - und erkämpften nach einem 0,5:3,5-Rückstand noch ein standesgemäßes 4:4-Unentschieden (was soll bei einem DWZ-Schnitt der Teams des Abends von 1750 bzw. 1751(!) auch anderes herauskommen?!)
Neben einem sehr erfreulichen Remis am Spitzenbrett von Detlef (gegen R.Sander), das er sich nach einem lettischen Startprogramm mit einem positionellen Qualitätsopfer redlich verdient hatte, brachen wir in der Mittelachse der Bretter 3-5 mit drei Niederlagen regelrecht ein:
Nach einem glücklichen Überseher des Gegners ausgangs der Eröffnung, der diesem eine Figur beschert hätte (siehe 1. Diagramm), erzwang Jaroslaw quasi später seine eigene Null mit der Einladung eines Todesbotschafters(=Läufers) auf ein mattdrohendes Feld, wonach es keine Verteidigung mehr gab.
In seinem komplexen Benoni-Aufbau hatte Christoph etwas Pech. Sein Gegner Lukas Quitzau trumpfte groß auf (wie schon in Runde 1 gegen A.Jürgens/DIO) und profitierte infolge eines Abzugschachs und einer schwierigen Verknotung über das Schicksals-Feld e6 (zur Schach-Unterbrechung, siehe 2. Diagramm), die für Christoph 2 Züge später zum unrevidierbaren Figurenverlust führte. Auch Andreas erwischte es nach einem Kopf-an-Kopf-Mittelspiel -bei leichtem Vorteil- schließlich taktisch, wobei seine Dame auf fremden Terrain gefangen genommen wurde (siehe 3. Diagramm).
Es deutete nun alles auf eine deprimierende Niederlage für uns hin -und der einzige(?)(Daumen drückende) Fan hatte uns schon verlassen- da nahm der Rest der Truppe all seinen Mut zusammen, kratzte die Kurve und konnte die verpatzte 1. Halbzeit vollends korrigieren und ausgleichen. (Der moralische Sieger waren wir!)
Mit Revanchegelüsten hervorragend eingestellt lieferte Georg die Partie des Abends ab und startete damit unsere Aufholjagd. Er fertigte den VM der Barmbeker(!), S.Rettieck, geradezu ab. Dieser hatte vor lauter Spielfreude eine Figur ins Geschäft gesteckt, doch Georg blockte cool den zwischenzeitlichen h-Freibauern-Marsch und konterte bald sehr sehenswert bei heterogenen Rochaden auf der ganz anderen Seite des Brettes (4. Diagramm).
Ausgangs eines hart umkämpften grünfeld-indischen Mittelspiels mit Damentausch -von dem sich der Gegner wohl Ausgleich versprochen hatte- blieb Kevin positiv auf einem riesigen f7-Freibauern sitzen, der uns einen weiteren vollen Punkt ernten ließ.
Und zum Glück war am heutigen Abend auch Alexander (an seinem 8. Brett) wieder dabei. Er geriet niemals in Torgefahr, vielmehr beförderte er den König Ludewigs an die sehr frische Luft und drehte ihm dieselbige dann in einem mustergültigen Turmendspiel ab - wieder ein überzeugender Sieg unseres Newcomers(!).
Mittlerweile kurz vor Mitternacht fackelten die Mannschaftsführer am 7. Brett nicht mehr lange und rauchten die Friedenspfeife der Häuptlinge!! (Unsere Partie hatte auch keinen Sieger verdient, ich war zwar lange Zeit am Drücker, doch fand ich in obligatorischer Zeitnot die Totmacher nicht und hatte dann im Doppelturmendspiel eher etwas Glück ...)
DIE SCHLACHT WAR GESCHLAGEN!
Und wir bleiben mit den (wie immer sympathischen) Barmbekern Kopf an Kopf, Seit an Seit, punkt- und torgleich in der Tabelle aneinanderkleben. Da bahnt sich ein herrlicher Innenfight an, innen, denn wir werden beide die Ränder der Tabelle nicht mehr in Beschlag nehmen. Da bin ich mir sicher ...

Jaroslaw an 5 (S)
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Die (un)bekannte Zentrumsfalle!

Nach 8.Sge2 - Le6? (Diagramm) Greift einen Bauern an, muss doch gut sein!? NEIN Es ist überstürzt und sieht so harmlos aus, und doch ist es genau das taktische Motiv, auf das meine Mannschaft immer wieder hereinfällt!? Der Gegner könnte im Zentrum mit einer simplen Bauernattacke in zwei Zügen (fast) alles zerstören!! ( Als Vorsichtsmassnahme 8... La7! Dieser Läufer muss gesichert werden, er wird über kurz oder lang ohnehin attackiert werden.)
9. b3?! Er sieht es auch nicht und verteidigt den angegriffenen Bauern. DANKE. (9. d4! exd4 10. exd4 Sxd4 11. Sxd4 Lxc4 12. Le3 +- So gut wie tot.) 9... La7 JA! Dafür ist es nie zu spät. etc.... Alles o.k., bis 26. ...b5?? Ganz falsch! 27. Ld3 ! Ein Todesbote wurde auf sein Idealfeld getrieben!? e4 28. Lxe4 Lf5 29. Lxf5 Mission Mattabwendung impossible!
1-0

Christoph an 3 (S)
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Pech gehabt!

Nach 19. d6+ (Diagramm) Eine bis dahin sehr gute Partie von beiden. Nun muss Schwarz eine Figur in die Schach-Bresche auf e6 werfen, und ratet mal selbst, welches die richtige ist!?


19. ... De6? Diese leider nicht! (19... Se6!? 20.Td1 (20.Dxb6?! e4! 21.Sg5 Sd4 22.Dxa6 (22.Td1 h6! 23.Sh3 Tf6 24.Dxa6 Txd6 25.Dc4+ De6!? Hier nun ginge das gut, Schwarz hätte gutes Figurenspiel, Weiß den a-Freibauern für die Rente. Wäre noch sehr spannend!) ebenso 22...Sc2) und 20... e4!)
Zwei Züge später verlor CN den Springer, der nicht nach e6 gezogen war, auf c7 (und damit die Partie...) 20.Dxb6! - Tc8? Überspannt den Bogen, leider. (20...Sd5 noch das Beste, aber die Fortsetzungen sind für den Menschen wirklich schwer zu berechnen, und die einzigen Züge schwer zu finden)
21.Sg5! Dc4 22. dxc7 etc. ...Die Figur kriegste nicht zurück, Partie zuende! 27.Db7 und
1-0

Andreas an 4 (W)
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König gesichert - Königin vernachlässigt!

Der Gegner hatte zuvor schon einen schönen Springereinschlag auf f2 fabriziert, Andreas musste ob der taktischen Finesse gewarnt sein ... Nach 26...Sc5! 27.Dd6 Dd4+! (Diagramm) 28.Kh1??
Leider ein schwerer Fehler, die Dame geht im Lager des Schwarzen in Gefangenschaft vor die Hunde ... (Die einzige Möglichkeit, noch etwas zu retten, bestand in 28.Se3!? Dxe5 29.Dxe5+ Txe5 30.Sc4 Txe1+ 31.Txe1 mit schwarzem Vorteil)
28...Tc6! 29.Tad1 Dh4 30.Se7 Txd6 Dame verspeist und nach 31.Tf1 doch lieber
0-1

Georg an 2 (W)
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Donner(stags)schlag, am anderen Ende des Brettes!

Er bekam es mit dem erwartet starken Gegner zu tun und schaffte eine erfolgreiche Revanche, Glückwunsch an Georg! Partie des Monats! 1. e4 d6 etc.
Nach 34.Lc4 Lh4(Diagramm) In Sturm-und-Drang-Manier hatte sich der starke VM(!) Rettieck ausgangs der Eröffnung mutig veropfert, doch Georg ließ sich nicht kirre machen, verteidigte umsichtig und drehte nun (sehenswert) den Spieß um! 35.Lxa6!! Ein herrlicher Treffer! (Auch ein (etwas schlichterer) Vorgang zöge dem Schwarzen den letzten Zahn! 35.Txg4! Txg4 36.Txh2 +-)
35...Sxf2 36.Txf2 (36.Lxb7+! Kxb7?! 37.Db5+ +-)
36...Lxf2 37.Lxb7+! Gut, aber im vorigen Zug noch besser! Kxb7 38.Db5+ Der weiße Vorteil ist noch groß, aber erst der folgende schwere Fehler des Königs, der eine simple Gabel über das ganze Feld erlaubt, vergoldet Georgs Bemühungen! Eine spannende Partie!! Ka7? (38... Ka7? 39.Dd7+ Ka8 40.Dxh3 +-)
1-0

 
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