Dem Ansturm standgehalten

2019-03-18 von Thorsten Jaeger 

Schachfreunde III 4:4 Diogenes III

Runde 4 - 4 Punkte und ein Sahnehäubchen - so hieß es vor einem Jahr. Diesmal wurde es ein halber Punkt weniger, doch nicht minder stark, die 4. Runde scheint uns ganz gut zu liegen!?

Das Derby im letzten Jahr bestritten wir in der Stadtliga gegen ein bärenstarkes Dio 2 in der 3. Runde und taperten bedröppelt mit 0 (!) Punkten vom Platz. Und auch dieses Mal kamen sie DWZ-gestopft (2000er an 1, 2 und 8) und hochmotiviert (ungeschlagen) zu uns! Und wir ohne Georg (ungewohnt!) ...

Der Mannschaftskampf verlief hochgradig spannend und vollzog sich wie eine mustergültige Schachpartie in den drei Etappen:

Eröffnung - die beiden Mannschaftsführer Thomas und Thorsten absolvierten beide keine 20 Züge und strichen jeweils halbe Punkte ein, wobei das Weiß-Remis an Brett 2 (gegen Neumann) beachtlich und das Schwarz-Remis an Brett 5 (gegen St. Haack) etwas mühsam war! Die Kürze der Partien war nicht gerade vorbildlich, doch kamen sie zustande gegen den besten Spieler im Saal bzw. aus einer schlechteren Stellung heraus, insofern alles gut!!

Mittelspiel - seine ersten Züge gestaltete Herbert am 8. Brett (gegen den 2000er Schoenwolff) tierisch gut, was nicht nur seiner Eröffnungswahl (Orang Utan) zu verdanken war. Dann hatte der Affe aber leider einen Sekundenschlaf, bei dem zuviel Bananen-Material verloren ging, was leider auch mit enormer Kampfkraft bis zum 39. Zug nicht wieder reingeholt werden konnte! Auch die Diogenesen an 6 und 7 verschusselten so einiges, was Kelvin und Kevin vortrefflich auszunutzen wussten - der eine taktisch verwegen, der andere mit einem gewaltigen Bauerndurchmarsch im Zentrum, der eine unser Mister 100%, der andere endlich mal gebührend belohnt für seinen couragierten Vortrag!

Endspiel - in der Eröffnung verplemperte Andreas mit Schwarz einen Bauern auf b7 (ich nehme an, dass es keine Absicht war!?), doch der Rückzug der fressenden Dame gestaltete sich so mühsam, dass Andreas die Zeit nutzen konnte, alle seine Figuren aktiv und besser hinzustellen als der Gegner. Der Minusbauer fiel überhaupt nicht mehr ins Gewicht, doch zum Gewinnen reichte es nicht, trotzdem: ein fetter halber Punkt (gegen Müller-Navarra).

Tim gab sein Material mit Absicht hin (im Sizilianer ein Figurenopfer auf b5 für 2 Bauern!?), ohne Sekundenschlaf und leider nur ein Opfer auf sehr vage Chance! Sein Gegner (M. Piroli) spielte ungeschockt ganz gut, nicht ungeschickt genug weiter, übertölpeln ließ er sich jedenfalls nicht mehr und fuhr im 49. Zug den verdienten Punkt ein. (Für einen hohen Preis: er hatte einen wertvollen Montblanc-Kugelschreiber kurzzeitig aus den Augen verloren. Wer den eingesackt hat, möge sich schämen und gebe diesen an mich zurück - es bliebe unter uns!!)

Mit der wohl besten Partie des Abends kam es beim Stande von 3,5 zu 3,5 zum mitternächtlichen Showdown am 1. Brett: einer komplexen Benoni-Struktur folgte ein noch komplexeres Mittelspiel, das in ein Damenendspiel mündete mit beiderseitigen Freibauern, aber nicht beiderseitigen Gewinnchancen, da auf der weißen Seite (D. Müller-Peters) zusätzlich noch ein gelähmter, aber noch lebender (weißfeldriger) Läufer seinen König (scheinbar) beschützte. Aufopferungsvoll (zudem gesundheitlich angeschlagen) erkämpfte -sich und uns- (mit einem Dauerschach-Schwindel auf den schwarzen Feldern) Christoph einen megafetten halben Punkt! Danke dafür!!!!!!!!!!!!!!!!

Nun können tabellarisch beide Mannschaften oben gerade noch Anschluss halten, gegen den momentanen Spitzenreiter dürfen wir in der nächsten Runde in Sasel allerdings keinesfalls verlieren, sondern sollten eher gewinnen (Ach was!) - um die Aufstiegschance zu wahren...

Thorsten Jaeger

Müller-Peters ½:½ Niemeyer
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Nach 47. Kh2

Beim Stand von 3,5 zu 3,5 kämpfte Christoph bravourös gegen eine (allerdings noch untätige) Mehrfigur. Hier greift er tricky in die Grütze, und sein Gegner tut es ihm nach. Ich mag es ihnen nicht verdenken - in einer finalen High Noon-Ekstase so ein schwieriges Damenendspiel (und dann noch eine Minusfigur!?!!?)
47... Dc3? (47... c1=D□ 48. Dxc1 Dxc1 49. d8=D Df4+= )
48. d8=D? (48. Dxc3+ bxc3 49. d8=D c1=D 50. Dd4+ Kg8 51. e5 De1 52. Df4 c2 53. e6 Dxe6 54. Db8+ Kg7 55. Db2+ f6 56. Dxc2+- )
48... Dxc4

0.00! Nun darf sich auch Weiß mit einem schwarzfeldrigen Dauerschach aus der Affäre ziehen! - Dieses Endspiel war natürlich kurz vor Mitternacht ganz harter Tobak; man kann Christoph (gesundheitlich angeschlagen) höchsten Respekt zollen, er hat uns den A.... gerettet! Zum 4 zu 4 !!! ½:½

Strege ½:½ Neumann
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Nach 17. De3 ½:½

Die Schlussstellung und ihre Computerbewertung!? Das Remisangebot durch den etwa 250 ELO-Punkte schlechteren Thomas wurde netterweise akzeptiert. In einer wohlgemerkt reichlich dynamischen, keineswegs ausgekämpften Lage!

Müller-Navarra ½:½ Neelsen
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Nach 31... Dd3

32. Txb5? Tauscht seine beste Figur und löst alle schwarzen Probleme, DANKE!
32... cxb5! Nur so! Und der weiße Mehrbauer schrumpft für alle Zeiten zum schwachen Sorgenkind!
33. Ta3 Tc8 34. Db2 Tc4 35. Kh2 f5 (35... g5) 36. h4 De4 37. g3 Dd3 38. Kg2 De4+ 39. Kh2 Dd3 40. Kg2 De4+ 41. Kh2 Dd3
Niemand kann irgendwelche Fortschritte machen. Mit dem Remis muss man letztendlich zufrieden sein, nach dem kleinen Fehlstart!?
½:½

Schröder 0:1 Piroli
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Nach 39. c5

Ein typisches Beispiel für das Verpassen eines schönen Zwischenzuges!
39... Txb5 (39... Tb2!≥ 40. b6? Kh5! nebst Matt )
40. h4 h5 41. c6 Tb8 (41... Tb2 42. Kh2 Txg2+ 43. Kh1 Tc2 )
42. Kf2 Tb2+ (42... Txf8) 43. Ke3 Sxg2+? (43... Te2#) 44. Kd3 Tb8 45. Ld6 Tc8 46. Ta6 Sxh4 47. c7 Sxf3 48. Ke3 Sg5 49. Lxe5 Se6

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! 0-1

Haack ½:½ Jaeger
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Nach 17... h5!

Die Stellung plätschert ins grosse Meer des Remis' - und Stefan forciert dies noch durch Abtäusche
18. Se5?!
Sicher nicht das Beste, im Remissinne aber goldrichtig!
18... Sxe5 19. Lxe5 ½:½

Nunez 1:0 Hoffeins
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Nach 27... h4

ie wilde Königsindisch-Party hätte hier ( und/oder auch noch im nächsten Zug ) abrupt beendet werden können, wenn Schwarz dabei mitmacht. Sehen Sie, was ich meine?

28. Sd1?! (28. Txe5! Txe5 29. Txe5 Dxe5?? 30. Dh6# ) 28... Sh5 29. Dc3!? (29. Txe5! Txe5 30. Txe5 Dxe5 31. Dh6# ) 29... e4 30. fxe4 Kg7 31. Tf1 Sf4 32. Txf4 Dxc3 33. Sxc3 fxe4 34. Texe4 Le6 35. Lxe6

Die Notation der letzten 5 Züge ist spekulativ; in der Originalnotation war etwas sehr Unwahrscheinliches vorhanden, das ich versucht habe zu korrigieren ...1-0

Sagert 0:1 Kinsella
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Nach 33... Tb8 0-1

Das hat dem Weißen zurecht zur Aufgabe gereicht! (33... Td7!! sieht noch brutaler aus)

Schütte 0:1 Schönwolff
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Nach 35... Dxe6

36. Tg5+?
Ein fataler Abwarte-oder Zwischenzug, -hofft auf Kh8 ( ? ) und Schlagen des Bauern mit Schach!?- der lediglich den feindlichen Springer voranbringt. Der Bauer h5 muss ohnehin geschlagen werden, damit Bauer h3 gedeckt ist! (36. Txh5≥ Te2+ 37. Kh1 Sg6∓ )
36... Sg6-+ 37. Txf4?
Herbert kämpft wie immer enorm, aber ebenso enorm beschleunigt dieser Fehlgriff das Ende, leider. (37. Txh5≥) (37. Kg1≥)
37... Dxh3+ 38. Kg1 Tg3+ 39. Txg3 Dxg3+
0-1

 
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